Ende November erzählte uns die Leiterin Christa Koser-Ott in Form eines Kasperletheaters die tragische Geschichte des obdachlosen Eichhörnchens. Es geschah nicht weit von unserem Waldplatz, als bei dem letzten Herbststurm eine große Buche ausgerissen wurde. Diese war das Zuhause eines Eichhörnchens, das in einigen Metern Höhe ein Nest (Kobel) gebaut hatte. Da der Winter vor der Tür stand, war es für einen Neubau in diesem Jahr leider schon zu spät. Das arme Eichhörnchen war also obdachlos. Zum Glück gab es da die Kinder vom Waldkitz, die Hilfe in der Not versprachen. Jedes Kind im Waldkindergarten hat nämlich einen eigenen Baum. Per Losverfahren wird morgens ein Kind ausgewählt, welches an diesem Tag ein Nest für das Eichhörnchen bauen muss. Die Kinder geben sich große Mühe, um das Nest möglichst kuschelig, warm und sicher zu gestalten, sodass das Eichhörnchen in der Nacht dort gut schlafen kann. Dabei benutzen die Kinder alles was im Wald zu finden ist, wie Moos, kleine Stöckchen, Rinde und Blätter. Wenn das Eichhörnchen am nächsten Morgen von den Kindern geweckt wird, erkundigen sich die Kinder darüber, ob es denn gut geschlafen habe. Als Dank hinterlässt das Eichhörnchen ein kleines Geschenk. Dann wird ein neues Kind ausgelost, welches sogleich beginnt Materialien für ein neues Nest zu suchen. Oftmals helfen sich die Kinder gegenseitig beim Bau des Kobels.
Am Ende bekommt jedes Kind einen schönen geschnitzten Holzstempel mit unterschiedlichen Tier- und Pflanzenmotiven geschenkt. Jeden Tag aufs Neue kann man bei den Kindern beobachten, wie diese voller Vorfreude und Begeisterung ihr Nestchen bauen und schmücken und am nächsten Tag stolz ihr Geschenk präsentieren.